Anstieg des Verbrauchs nach Einbau neuer Geräte

Aufgrund des wachsenden Energie- und Umweltbewusstseins sind verantwortungsvolle Hausbesitzer, -verwaltungen oder -gemeinschaften in zunehmendem Maße bestrebt, die in ihren Anwesen installierten Messsysteme zur Erfassung und Verteilung der Kosten für Heizung und Warmwasser auf dem neuesten Stand der Technik und damit konform zu den Anforderungen der Heizkostenverordnung zu halten. Dies kann bei schon recht betagten Erfassungssystemen bedeuten, dass die alten Geräte komplett demontiert und gegen neue, leistungsfähigere Geräte ausgetauscht werden müssen.

Nach einer solchen Austauschaktion von Heizkostenverteilern stellen viele verbrauchsbewusste Nutzer einen Anstieg der Anzeigewerte der neuen Geräte im Vergleich zu den jahrelang gewohnten alten Werten fest, häufig sind die neuen Werte sogar mehr als doppelt so hoch wie die alten. In diesen Fällen erhebt sich die verständliche Frage, ob alles mit rechten Dingen zugeht, ob ein solcher Anstieg der Werte also zu verstehen, sinnvoll und richtig ist.

Tatsächlich sind es mehrere Effekte, die einen solchen Anstieg der Anzeigewerte bei Heizkostenverteilern verursachen:

  • In fast allen Fällen weist die Skala der neuen Geräte eine feinere Unterteilung auf, um so die Ablesegenauigkeit zu verbessern. Das führt natürlich dazu, dass der gleiche Verbrauch nun einen höheren Messwert ergibt. Wenn sich also zum Beispiel das Maximum der Skala von 40 auf 100 Einheiten erhöht, so steigen bereits durch diesen Effekt der Ablesewert und die Genauigkeit um das zweieinhalbfache.
  • Der technische Fortschritt manifestiert sich auch in der präziseren Ausformung des Rückenteils der Geräte, wodurch ein besserer Wärmekontakt zum Heizkörper hergestellt wird, was sich neben einem leichten Anstieg der Ablesewerte insbesondere in einer exakteren Erfassung des individuellen Wärmeverbrauchs niederschlägt.
  • War das alte System schon sehr betagt, so hat sich möglicherweise auch der Befestigungsort am Heizkörper geändert, um den neuesten DIN-Vorschriften Rechnung zu tragen. Auch dies führt dazu, dass die Erfassungs- und Anzeigegenauigkeit der Geräte zunimmt.

Der Anstieg der Anzeigewerte ist daher gerade der deutlich sichtbare Beweis dafür, dass die Umrüstaktion ihr eigentliches Ziel, eine möglichst genaue Erfassung des tatsächlichen Wärmeverbrauchs, auch wirklich erreicht hat.

Die in vielen Fällen entscheidende Frage ist natürlich, ob der Anstieg der Werte auch einen Anstieg der Kosten bedeutet. Dies ist selbstverständlich nicht der Fall, da der Anstieg der Anzeigewerte sämtliche Nutzer betrifft, so dass auch die insgesamt im Anwesen verbrauchten Einheiten zunehmen. Und da nun die Kosten nicht durch die Einheiten selbst, sondern durch ihren Anteil an den Gesamteinheiten bedingt sind, bleiben sie im Mittel unverändert. Umgekehrt bedeutet dies natürlich auch, dass die Kosten pro Verbrauchseinheit sinken, was erneut ein deutlicher Beweis für die Zunahme der Erfassungs- und damit auch der Verteilungsgenauigkeit ist.